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HR-Digitalisierung

Digitale Reife messen: Wie digital ist Deine HR wirklich?

Veröffentlich am
7.5.2025

Digitale Reife im HR: Wie weit ist Dein Personalbereich wirklich?

Die Digitalisierung ist längst im HR angekommen – doch wie digital arbeitet Dein HR-Team tatsächlich? Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nutzen bereits Tools wie Personio, Excel oder Slack, aber es fehlt ihnen der Gesamtüberblick. Prozesse wirken oft modern, sind aber nur punktuell digitalisiert. Genau hier kommt das Konzept der digitalen Reife ins Spiel.

Nur wenn Du weißt, wo Du aktuell stehst, kannst Du gezielt weiterentwickeln, Lücken schließen und echtes Potenzial heben. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du die digitale Reife Deines HR-Bereichs strukturiert messen kannst – und warum sich das auch für kleine Teams lohnt.

Was bedeutet „digitale Reife“ im HR?

Digitale Reife beschreibt den Entwicklungsstand eines Unternehmens in Bezug auf die Digitalisierung seiner HR-Prozesse – auf technischer, organisatorischer und kultureller Ebene.

Es geht dabei nicht nur darum, ob Du ein HR-Tool im Einsatz hast. Entscheidend ist, wie systematisch und durchgängig digitale Lösungen in Deine Abläufe eingebunden sind – und wie stark sie in der Denkweise und Arbeitsweise Deines Teams verankert sind.

Vier Perspektiven auf digitale Reife im HR:
  • 🔁 Automatisierung: Läuft das Onboarding neuer Kolleg:innen automatisch ab – oder verschickst Du manuell Checklisten und E-Mails?
  • 📊 Datenbasierte Entscheidungen: Triffst Du Entscheidungen auf Grundlage von Echtzeitdaten oder stützt Du Dich noch auf Excel-Listen und Bauchgefühl?
  • 💬 Digitale Kommunikation & Kollaboration: Wie digital läuft Dein Bewerbermanagement? Wie transparent ist die Urlaubsplanung?
  • 🧠 Digitale HR-Kultur: Wird Digitalisierung vom Führungsteam mitgetragen? Gibt es Freiräume für HR-Innovation und Weiterentwicklung?

Digitale Reife heißt: Tools, Prozesse und Kultur arbeiten gemeinsam – nicht nebeneinander.

So misst Du die digitale Reife Deines HR-Bereichs – in vier Schritten

Die gute Nachricht: Du brauchst kein aufwendiges Audit, um ein klares Bild zu bekommen. Für KMU ist ein pragmatischer Ansatz sinnvoll – schnell, strukturiert und mit direktem Nutzen für die Praxis.

1. Status quo erfassen

Starte mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme:

  • Welche HR-Prozesse sind bereits digitalisiert – und wie?
  • Welche Tools nutzt Ihr aktuell?
  • Wie digital arbeitet Dein Team wirklich im Alltag?

Tipp:
Erstelle eine Prozessübersicht entlang der Employee Journey: Recruiting, Onboarding, Development, Engagement, Offboarding. Hinterlege den jeweiligen Digitalisierungsgrad:

  • 🔴 Manuell
  • 🟡 Teilautomatisiert
  • 🟢 Vollständig digital

Das bringt schnell Licht ins Dunkel.

2. Reifegradmodell anwenden

Nutze ein einfaches Reifegradmodell zur Einordnung, zum Beispiel ein 5-Stufen-Modell, das sich besonders für KMU bewährt hat:

  1. Analog
    • Papierbasierte Prozesse
    • Kaum oder keine IT-Unterstützung
    • HR arbeitet stark reaktiv und operativ
  2. Initial digitalisiert
    • Einzelne Tools wie Excel, Outlook oder Drive im Einsatz
    • Prozesse sind digital dokumentiert, aber nicht automatisiert
    • Geringer Vernetzungsgrad zwischen den Tools
  3. Teilweise integriert
    • Erste Tools wie Personio oder DATEV sind eingeführt
    • Einige Prozesse sind automatisiert
    • Schnittstellen bestehen punktuell, aber nicht durchgängig
  4. End-to-End digitalisiert
    • Zentrale HR-Kernprozesse laufen durchgängig digital
    • Tools sind miteinander vernetzt
    • Daten sind konsistent, Workflows automatisiert
  5. Datengetrieben & strategisch
    • HR versteht sich als Businesspartner und nutzt People Analytics
    • Entscheidungen basieren auf Echtzeitdaten
    • Digitalisierung ist fester Bestandteil der HR-Strategie

3. Schwachstellen identifizieren

Das Reifegradmodell hilft Dir, Lücken und Brüche in Deinen Prozessen sichtbar zu machen.

Typische Beispiele:

  • Recruiting läuft digital, Onboarding aber noch per E-Mail.
  • Feedbackgespräche sind geplant – aber nicht dokumentiert.
  • Abwesenheiten werden digital erfasst, Auswertungen aber manuell erstellt.
Workshop-Idee zur Analyse:

Lade Dein HR-Team (und ggf. IT/Finance) zu einem kurzen, interaktiven Workshop ein:

  • Nutzt ein Whiteboard oder Miro-Board, um Prozesse zu visualisieren
  • Fragt:
    • „Welche 3 manuellen Tasks würdest Du sofort automatisieren?“
    • „Welche Daten haben wir – und nutzen sie nie?“
    • „Wo geht Zeit für Abstimmungen verloren?“

Ergebnis: Ein priorisiertes Backlog mit realistischen Verbesserungen für die nächsten 3–6 Monate.

In interaktiven HR-Workshops lassen sich digitale Schwachstellen schnell identifizieren – gemeinsam mit dem Team und praxisnah entlang der Prozesse.
4. Nächste Schritte planen

Jetzt wird’s konkret: Leite aus der Analyse klare Maßnahmen ab – pro Bereich, Schritt für Schritt.

Beispiele:

  • Einführung eines automatisierten Abwesenheitsworkflows
  • Aufbau eines Dashboards für Recruiting-KPIs
  • Schulung zur Nutzung von People Analytics in Personio

🎯 Wichtig: Nicht alles auf einmal – beginne mit Maßnahmen, die schnelle Erfolge und sichtbare Entlastung bringen. Das motiviert und schafft Akzeptanz im Team.

Warum sich die Messung lohnt – auch ohne 100 % Digitalisierung

Kein HR-Bereich muss von heute auf morgen vollständig digitalisiert sein. Viel wichtiger ist: Du weißt, wo Du stehst – und wie Du sinnvoll weiterkommst. Gerade in KMU mit limitierten Ressourcen ist das ein echter Vorteil:

  • 💡 Mehr Klarheit: Du arbeitest nicht nach Bauchgefühl, sondern mit einem strukturierten Plan.
  • 🕐 Bessere Ressourcennutzung: Du priorisierst, statt überall gleichzeitig zu digitalisieren.
  • 📣 Interne Überzeugungskraft: Du kannst Führung und Stakeholder gezielt mit Daten und Potenzialen überzeugen.

Fazit: Klarheit statt Bauchgefühl

Die Digitalisierung im HR ist kein Selbstzweck. Sie soll Dir und Deinem Team den Arbeitsalltag erleichtern, Prozesse effizienter machen und datenbasierte Entscheidungen ermöglichen. Ein strukturierter Reifegrad-Check verschafft Dir Klarheit über den digitalen Fortschritt und zeigt, wo die nächsten Schritte liegen. Nutze diese Erkenntnisse, um Dein HR zukunftsfähig aufzustellen – Schritt für Schritt, aber mit Plan.

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Jessica Klein

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